Die Entstehungszeit des Daoismus ist zunächst schwierig zu terminieren, da zunächst zu klären ist, was denn eigentlich Daoismus ist. So gibt es ein frühes daoistisches Gedankengut, welches später in den daoistischen Kanon aufgenommen wurde, teilweise sogar zum einem Kernelement der späteren Lehren definiert wurde. Diese Klassiker des frühen Daoismus sind – allen voran – Laozi, gefolgt von Zhuangzi und Liezi (alle rd. 500 – 300 v.Chr.) bildeten die Grundlage einer primär geistigen Bewegung.
Basierend auf diesen Lehren, verbunden mit der alten schamanistischen Tradition dieses Kulturkreises, entstanden später erste daoistische Bewegungen, so z.B. die Tianshi (Die himmlischen Meister) 215 n. Chr., um 370 die Shangqing (Große Reinheit).

Beide bildeten erstmals organisierte Formen, formten Traditionen und Praktiken. Im 12. Jahrhundert begründete Wang Chongyang die Quanzhen (Vollkommene Vollendung)-Tradition, aus der wiederum die Lungmen(Drachentor)-Schule erwuchs.

Alle Traditionen beeinflussten sich gegenseitig und entwickelten jeweils wiederum eigene Linien und Traditionen, die für den Außenstehenden schwerlich zu überschauen sind.
Hinzu kommt in der Neuzeit eine Form des – freundlich formuliert – Neo-Daoismus, basierend auf einer Reihe von Büchern, die – inspiriert von Laozi-Lektüre und einer Prise New Age – eine Art Lebensratgeber darstellen und eine entsprechende Popularität erreicht haben.

Innerhalb des Qingjing Dao-Projektes geht es allerdings nur um die eigentliche daoistische Tradition und Praxis, und hier vor allem jene in der Quanzhen-Lehre dargestellten Form.


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